Bewertung der Wirksamkeit von Risikomanagementmaßnahmen in der Expositionsabschätzung unter REACH (FKZ: 3711 63 419)

Hintergrund

Hersteller und Importeure von Stoffen ermitteln in der REACH Stoffsicherheitsbeurteilung sichere Anwendungsbedingungen (OCs) und Risikomanagementmaßnahmen (RMMs) und kommunizieren sie mit dem Sicherheitsdatenblatt entlang der Wertschöpfungskette.

Formulierer erstellen entsprechende Informationen für ihre Gemische basierend auf den Informationen, die sie erhalten. Sie kennen die Praxis bei den Endanwenderinnen und Endanwendern vielfach besser als die Stoffhersteller und -importeure und sollten möglichste einfache und praxisnahe Empfehlungen zur sicheren Verwendung weiter geben.

RMMs setzen sich aus 3 unterschiedlichen Schritten zusammen, die in den Anlagen nicht immer physikalisch voneinander trennbar sind:

  • Emissionserfassung (z.B. Absaugung),
  • Vorbehandlung (z.B. Aufkonzentrieren oder Trennen) sowie
  • Endbehandlung (z.B. Verbrennung, Deponierung)

Jeder dieser Stufen kann sich in der Wirksamkeit je nach Typ des zu behandelnden Stoffes, der Zusammensetzung von Gemischen oder der physikalisch-chemischen Eigenschaften der Emission unterscheiden. Die Wirksamkeit der Maßnahmen zu Emissionserfassung sowie z.T. auch zur Vorbehandlung unterscheiden zudem je nach Anwenderbranche bzw. angewendetem Prozess.

Die Hersteller und Importeure, insbesondere aber auch die Formulierer von Gemischen brauchen für die Weitergabe von Hinweisen zur sicheren Verwendung Unterstützung bezüglich der Auswahl angemessener Risikomanagementmaßnahmen und ihrer Wirksamkeit unter realistischen Bedingungen. Entsprechend detaillierte Anleitungen liegen derzeit in den ECHA Leitlinien nicht vor.

Ziel des Projektes

Ziel des Projektes war es, ein Konzept für ein Unterstützungsinstrument zur Auswahl von Risikomanagementmaßnahmen, inklusive realistischer Wirksamkeiten zur Emissionsminderung für Formulierer und Hersteller/Importeure zu entwickeln. Hierbei sollten die Stoffspezifität der Maßnahmen, mögliche Störstoffe, die die Wirksamkeit vermindern sowie andere Faktoren, die einen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit von RMMs haben identifiziert und beschrieben werden.

Ergebnisse

Ergebnisse des Projektes sind:

  • Leitfaden zur modularen Beschreibung von RMMs, inklusive einer Methode zur Ableitung ihrer Wirksamkeit, unter der Annahme, dass die Wirksamkeit für einen isoliert vorliegenden Stoff und unter optimalen Bedinungen ermittelt wird.
  • Beispiele fü die Beschreibung von RMMs 3 Branchen (Textilindustrie, Galvanik und Lackanwendung)
  • Abschlussbericht mit Hinweisen auf die Verantwortungsteilung in der Wertschöpfungskette bzgl. der Ermittlung von RMM-Wirksamkeiten sowie Empfehlungen an die Akteure

Kontakt:

Dirk Jepsen

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