Weiterentwicklung des Umweltzeichens Blauer Engel: Expertisen zur Entwicklung neuer und Weiterentwicklung bestehender Umweltzeichen in innovationsorientierten Produktgruppen (FKZ: 3709 95 302): Gehäusekunststoffe, Projektoren, Holzpellet-Öfen/-Kessel, Hackschnitzelanlagen, Gas- und Öl-Brennwertgeräte sowie BHKW, Gas und Stromwärmepumpen, Warmwasser-Speicher, Bioschmierstoffe, Entwicklung einer Kommunikationsstrategie für neue Zielgruppen, Durchführung eines Strategie-Workshops und Erstellung eines Rechtsgutachtes über die rechtlichen Möglichkeiten einer Standardisierung von Umweltzeichen

Hintergrund und Aufgabenstellung

Mit dem Umweltzeichen RAL-UZ 78 für Arbeitsplatzcomputer und tragbare Computer sowie RAL-UZ 122 für Bürogeräte mit Druckfunktion werden Produkte ausgezeichnet, die neben geringem Energieverbrauch, niedrigen Geräuschemissionen und einer potenziellen Langlebigkeit und Erweiterungsfähigkeit auch stoffbezogene Anforderungen erfüllen.

Die Verwendung umweltbelastender Stoffe in den Materialien ist danach, soweit wie technisch möglich, zu vermeiden. Darüber hinaus werden in den genannten Vergabegrundlagen die Wiederverwendbarkeit von Bauteilen oder Baugruppen und die Prinzipien recyclinggerechter Konstruktion angesprochen.

Die Materialanforderungen von RAL-UZ 78 und 122 beziehen sich u.a. auf Kunststoffe. Die Vergabegrundlagen des Umweltzeichens begrenzen hier z. B. die Werkstoffvielfalt, nennen Anforderungen an die Wiedergewinnbarkeit und adressiert kursorisch die Verwendung von Rezyklat-Kunststoffen. Inhaltsstoffe von Kunststoffen werden beschränkt (z.B. halogenhaltige Polymere, bestimmte Flammschutzmittel). Die Vergabegrundlage RAL-UZ 78/122 verweist mit ihren Beschränkungsanforderungen für krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Stoffe auf die inzwischen durch die neue CLP-Verordnung ersetzte Richtlinie 67/548/EWG.

Im Rahmen einer Expertise sollen die Fakten-Hintergründe für eine mögliche Überarbeitung/Anpassung der diesbezüglichen Anforderungen entwickelt und mit einschlägigen Marktakteuren „vordiskutiert“ werden.

Dabei werden unter anderem materialbezogene Fragen behandelt (z. B. Menge und Art der eingesetzten Kunststoffe), stoffstrombezogene Fragestellungen (z. B. Verbleib der Altkunststoffe im Zusammenhang mit der Neuproduktion von Kunststoffteilen für Elektrogeräte) und Fragen an die stoffliche Zusammensetzung von Recycling-Kunststoffen (z. B. Ausschluss von als gefährlich eingestuften Stoffen).

Kontakt:

Dirk Jepsen