Studie zu besten verfügbaren Techniken (BVT) im Bereich der Textilindustrie in Deutschland als Beitrag zur Überarbeitung des BVT-Merkblatts der Textilindustrie (FKZ: 3706 44 301/9)

Hintergrund und Aufgabenstellung

Die Europäische Kommission veröffentlichte im Jahr 2003 erstmals ein „Merkblatt über beste verfügbare Techniken für die Textilindustrie“ (BVT-Merkblatt). Darin sind zahlreiche Informationen von Experten aus Industrie, Behörden und Umweltverbänden zusammen gestellt, die von Behörden im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens zu berücksichtigen sind.

Da sich die Technik stetig weiter entwickelt und damit der Stand der Technik verändert, ist eine regelmäßige Überarbeitung der Merkblätter über beste verfügbare Techniken vorgesehen (IVU-Richtlinie 2008/1/EG, Artikel 16(2)).

Im Jahr 2010 soll in der EU mit der Überarbeitung des BVT-Merkblattes für die Textilindustrie begonnen werden. Dafür sind fundierte deutsche Beiträge wichtig, damit in das internationale Dokument ein hoher Stand der Technik eingebracht wird, der den Entwicklungen in Deutschland gerecht wird. Dafür müssen die momentanen besten verfügbaren Techniken in der Textilindustrie sowie neue Entwicklungen recherchiert und dokumentiert werden.

Ziele und erwartete Ergebnisse

Ökopol erstellt in Kooperation mit CS Research einen Bericht, der aktuelle Erkenntnisse über die besten verfügbaren Techniken in der Textilindustrie in Deutschland enthält und entsprechend der Systematik der europäischen BVT-Merkblätter verfasst ist. Darüber hinaus soll der Bericht neue Entwicklungen aufzeigen, sowohl für das Spinnen und Herstellen von Flächengebilden als auch für die gesamte Textilveredlung vom Waschen bis hin zum Bedrucken und Appretieren.

Dazu wird in Zusammenarbeit mit Verbänden, Betrieben und Zulieferern geprüft, welche neuen Entwicklungen zur Vermeidung und Verminderung von Umweltbelastungen existieren, die das europäische BVT-Merkblatt von 2003 ergänzen bzw. korrigieren. Der Schwerpunkt des Berichts soll auf folgenden Verfahren und Anlagen liegen:

Energiesparende Techniken in allen relevanten Prozess-Stufen, Weiterentwicklung von Techniken zur Abwasserbehandlung; Ermittlung von Daten bestehender Abgasreinigungsanlagen; neu eingesetzte Chemikalien­/Rezepturen; Recherche nach innovativen, emissionsarmen Verfahren zum Beschichten und Kaschieren von Textilien; Qualitätsmanagementsysteme, die zu Minderung von Emissionen aus Präparationen in der Vorkette dienen.

Die Ergebnisse des Projektes werden im September 2010 in einem Fachgespräch diskutiert und Ende 2010 vom Umweltbundesamt veröffentlicht.

Brigitte Zietlow (UBA)

Kontakt:

Christian Tebert

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