Entwicklung von Vorgaben/Kriterien für Industrie und Behörden zur Risikobewertung von Gemischen. Angleichung der Risikobewertung von Gemischen an die Risikobewertung von Einzelstoffen unter REACH. (FKZ: 3710 63 403)

Hintergrund und Aufgabenstellung

Formulierer, die aus Einzelstoffen und/oder Gemischen ein Gemisch herstellen, sind dazu verpflichtet, die erhaltenen Informationen bei der Erstellung ihrer (erweiterten) Sicherheitsdatenblätter zu berücksichtigen. Formulierer können die Expositionsszenarien unverändert weiterreichen, sie vor der Weitergabe für das Gemisch konsolidieren und zu einem Expositionsszenario zusammenführen oder die Informationen in das Sicherheitsdatenblatt integrieren.

CEFIC hat eine Methode zur Konsolidierung der Informationen, die mit als gefährlich eingestuften Gemischen weiter gegeben werden muss, entwickelt, die auf den Prinzipien der Einstufung und Kennzeichnung von Zubereitungen aufbaut (DPD+). Die Methode ist auf besonders besorgniserregende Stoffe (SVHC) nicht anwendbar. Bezüglich der Umwelt werden mit der Methode die Leitsubstanzen, die das Umweltrisiko der Mischung insgesamt bestimmen, anhand der R-Sätze R50 bis R53 ausgewählt.

Ziel und Ergebnisse

Zielsetzung des Vorhabens war es, zu überprüfen, ob bei Verwendung der DPD+-Methode die ausgewählten Anwendungsbedingungen und Risikomanagementmaßnahmen eine sichere Verwendung gewährleisten. Hierbei war zu prüfen, ob bei Verwendung der DPD+-Methode

  • Die erhaltene Information in Sicherheitsdatenblättern, Expositionsszenarien oder nach Artikel 32 durch den Formulierer angemessen berücksichtigt wird.
  • Die weitergegebene Information den Anforderungen an sichere Verwendungsbedingungen unter REACH genügen, also alle relevanten Risiken angemessen beherrscht werden.

Bei der Prüfung wurden die Anforderungen an die Risikobewertung unter REACH als Maßstab angelegt.

Vorgehen

Die DPD+-Methode wurde analysiert und in Bezug auf mögliche Unterschätzungen von Risiken durch das Vorgehen zur Auswahl von Leitsubstanzen geprüft. Anhand theoretischer Fallbeispielen wurde untersucht, welchen Einfluss die Verwendung unterschiedlicher Methoden auf die Konsolidierung von Informationen zur sicheren Verwendung haben könnten.

Ergebnisse

Im Abschlussbericht des Berichtes wird diskutiert, dass die DPD+-Methode verschiedene Schwachstellen bei der Identifizeirung von der risikobestimmenden Stoffe aufweist, wie das Fehlen von Kriterien für den Luftpfad oder die Sprünge in der Bewertung, die durch die Einstufungsklassen bedingt ist. Des Weiteren wird diskutiert, dass durch die Verwendung der ES-Information von Leitsubstanzen die Effizienz der Risikomanagementmaßnahmen nicht alle Stoffe abdeckt und es daher zu Nicht-Konformität und ggf. einer nicht sicheren Verwendung kommen kann.

Antonia Reihlen

Olaf Wirth

Kontakt:

Dirk Jepsen

Weitere Inhalte: