Innovative Techniken: Festlegung von besten verfügbaren Techniken (BVT) in Europa im Bereich der Lösemittelanwendung (Drucken, Lackieren, Klebebeschichten) als Beitrag zur Überarbeitung des BVT-Merkblatts für Anlagen zur Oberflächenbehandlung (BREF STS) (FKZ 33714 43 312/ 5)

Hintergrund

Die Europäische Kommission plant für 2015 auf der Grundlage der Industrieemissionsrichtlinie (2010/75/EU) den Beginn eines europaweiten Informationsaustausches zu Beschichtungsanlagen, die organische Lösungsmittel verwenden. Ziel der EU-Richtlinie und des Informationsaustausches ist die Schaffung von harmonisierten Genehmigungsgrundlagen. Betroffen sind Industrieanlagen, die für den Einsatz von mehr als 200 Tonnen Lösemitteln im Jahr bzw. mehr als 150 kg pro Stunde ausgelegt sind. Der Informationsaustausch dient zur Überarbeitung des europäischen BVT-Merkblattes für Anlagen der "Oberflächenbehandlung unter Verwendung von organischen Lösemitteln" (Drucken, Klebebeschichten, Lackieren von Holz, Metall, Kunststoff und anderen Oberflächen), dessen erste Fassung die EU-Kommission im Jahr 2007 veröffentlicht hat.

BVT-Merkblätter setzen europaweit Maßstäbe für produktionsintegrierten Umweltschutz und eine nachhaltige Produktion; sie finden auch weltweite Beachtung. Als Ergebnis des europäischen Informationsaustausches enthalten die BVT-Merkblätter jeweils BVT-Schlussfolgerungen. Diese nennen Emissionswerte, die mit besten verfügbaren Techniken erreichbar sind. Die Emissionswerte sind spätestens vier Jahre nach der Veröffentlichung der BVT-Schlussfolgerungen in den betroffenen Industrieanlagen europaweit einheitlich einzuhalten. Damit wird in allen EU-Mitgliedstaaten eine Annäherung der Umweltschutzstandards auf anspruchsvollem und gleichzeitig ökonomisch vertretbarem Niveau angestrebt.

Das Umweltbundesamt (UBA) ist die nationale Koordinationsstelle für den Austausch über beste verfügbare Techniken (BVT). Schon vor Beginn des Informationsaustausches in der Europäischen Union hat das Umweltbundesamt eine nationale Expertengruppe einberufen, in der Vertreter der Bundesländer mitarbeiten. Zusätzlich koordiniert das Umweltbundesamt seit April 2014 regelmäßige Treffen mit einer erweiterten nationalen Arbeitsgruppe, in der Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Industrie und Wissenschaft beratend mitwirken.

Ziel und erwartete Ergebnisse

Im Forschungsprojekt ermittelt und dokumentiert Ökopol für das Umweltbundesamt fortschrittliche Umweltschutztechniken von vier Referenzanlagen. Der Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung von besten verfügbaren Techniken und den damit verbundenen Emissionsdaten.

Die zusammengestellten Informationen werden von Ökopol ins Englische übersetzt, damit das Umweltbundesamt sie der europäischen Arbeitsgruppe zur Verfügung stellen kann.

Ziel des Projektes ist die Dokumentation des in Deutschland erreichten hohen Umweltstandards als Beitrag zur Herstellung eines harmonisierten hohen Schutzniveaus in der Europäischen Union.

UBA-Kontakt: Hr. Dubbert

Kontakt:

Christian Tebert

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