REACH Weiterentwicklung: Arbeiten zu Aufwand und Nutzen von REACH (AP2) (FKZ: 3717 67 410 0)

In diesem Teilprojekt wurde die vorhandene Literatur hinsichtlich des aktuellen Kenntnisstands über die mit REACH verbundenen Vorteile und Kosten analysiert und insbesondere bezüglich der Lücken in der Einschätzung des Nutzens von REACH bewertet.

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die in der verfügbaren Literatur berücksichtigten Hauptvorteile von REACH in der Verringerung des Risikos durch gefährlicher Stoffe bei allen Schutzgütern, im vom Marktnehmen bzw. der Beschränkung gefährlicher Stoffe und der Verringerung von Umweltfreisetzungen liegen. Ein weiterer wichtiger Vorteil von REACH ist die Bereitstellung von zusätzlichen und besseren Informationen zu Stoffen für alle Interessengruppen. Ebenso wichtig ist der Informationsaustausch entlang der Lieferketten der zu einer Steigerung des Problembewusstseins und zur Umsetzung verbesserte Risikomanagementmaßnahmen führte.

Die Literaturübersicht zeigt, dass nur sehr begrenzte Schätzungen zur Quantifizierung und Monetarisierung der mit REACH verbundenen Vorteile verfügbar sind. Fehlende Überwachungsdaten und begrenzte Datenverfügbarkeit in offiziellen Datenbanken sind die Hauptgründe hierfür. Einige Daten zu den Auswirkungen von REACH auf die Wettbewerbsfähigkeit deuten darauf hin, dass Belastungen durch REACH zu Benachteiligungen der EU ansässigen Hersteller gegenüber Produzenten aus Drittländern geführt haben, während andere Hinweise daran zweifeln lassen, dass REACH hierauf überhaupt Auswirkungen hatte. Die Zulassung wird gemeinhin als wirksamer Innovationstreiber gewertet, ebenso wie der SVHC-Kandidatenlistenprozess ein gewisses Maß an Substitution und damit Innovation vorangetrieben. Allerdings sind das Ausmaß der erfolgten Substitutionen und die Rolle von REACH unklar.

Um die Lücken der Schlüsseldaten in Bezug auf die Vorteile von REACH zu schließen, wird empfohlen, prioritär verfügbaren Daten effizienter zu nutzen. Jedoch könnte auch versucht werden einen umfassenderen Datensatz auf EU-Ebene zu erstellen, weil dies eine Voraussetzung für die Quantifizierung und Monetarisierung der Vorteile ist. Auf der Kostenseite sollten zukünftige Forschungen prioritär auf erteilte Zulassungen und Maßnahmen der ECHA gelegt werden.

Dirk Jepsen

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