Gutachten im Rahmen der Entwicklung einer medienübergreifenden Quecksilber-Minderungsstrategie für Nordrhein-Westfalen (Vergabe-Nr. 14/0739)

Methylquecksilber stellt eine große Gefährdung für die menschliche Gesundheit und die Umwelt dar. Es stammt überwiegend aus der Goldgewinnung und der Verbrennung von Kohle. Das Quecksilber verteilt sich weltweit, wird durch Regen in Flüsse ausgewaschen und endet im Meer. Dort wird es von Mikroorganismen in das hochgiftige Methylquecksilber umgewandelt. Die Methylquecksilbergehalte in Speisefischen der Meere, Seen und Flüsse steigen kontinuierlich an. Beim Menschen verursacht Methylquecksilber im Gehirn vor allem in der frühkindlichen Entwicklung starke Schäden, die zu einem Intelligenzverlust führen.

Vor diesem Hintergrund hält die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen eine deutliche Reduzierung des Quecksilbereintrags in die Umwelt für notwendig. Mit dem Gutachten wird das Ziel verfolgt, Minderungsmaßnahmen für Anlagen mit den höchsten Quecksilberemissionen aufzuzeigen, Umsetzungsprojekte zu identifizieren und rechtliche Handlungsmöglichkeiten zu verdeutlichen. Dazu führt das Projektteam umfangreiche Recherchen zur Emissionssituation durch. Die Informationsrecherchen werden vom Umweltministerium (MKULNV), dem Landesumwelt­amt (LANUV) und vor allem von den fünf Bezirksregierungen unterstützt.

Im Fokus der Recherche stehen Emissionen aus Kohlekraftwerken und Abfallverbrennungsanlagen. Zusätzlich werden Emissionen aus Abfallmitverbrennungsanlagen betrachtet (z. B. Zementwerke und Kalkwerke) sowie Emissionen aus Deponien und Anlagen zur chemisch-physikalischen Behandlung von Abfällen.

Das Projektteam untersucht die technischen Möglichkeiten, die den fortgeschrittenen Stand der Technik zur Minderung der Quecksilberemissionen in die Luft und in die Gewässer darstellen. Dazu erfolgen Gespräche mit Betreiberverbänden und mit Zulieferern von quecksilberspezifischer Minderungstechnik sowie vertiefende Literaturrecherchen.

Umweltministerium NRWNRW-Förderung von Quecksilberminderungstechnik durch den Leitmarktwettbewerb "EnergieUmweltwirtschaft.NRW"

Kontakt:

Christian Tebert

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