Der dänische Energiekonzern DONG Energy plant den Bau und Betrieb eines Steinkohlekraftwerkes am Greifswalder Bodden zwischen den Inseln Rügen und Usedom. Am ehemaligen Kernkraftwerksstandort soll die Infrastruktur genutzt werden, die aus zwei Kühlwasserkanälen, einem Hafen und dem Netzanschluss besteht.
Als Nennleistung sind 1.600 MW, als Spitzenleistung 3.700 MW geplant. Dazu sollen bis zu 9,2 t Kohle pro Minute verbrannt werden. 45 % der Energie wird zur Stromerzeugung genutzt, die übrige Energie wird als Abwärme in den Bodden geleitet, da keine Wärmeabnehmer vorhanden sind.
Die Planung ist in der Kritik, weil der Standort sich in einem touristisch stark genutzten Gebiet befindet. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Seebad Lubmin. 20 km nördlich liegt die Insel Rügen (mit Natur- und Nationalparks), 10 km östlich die Nordspitze der Insel Usedom (mit Naturpark).
Die Luftemissionen werden vorwiegend in Richtung Ost/Nordost getragen, d.h. überwiegend in den Ostseeraum. Der Antragsteller rechnet im Worst-case-Szenario mit jährlichen Emissionen von maximal 7.500 Tonnen Stickstoffoxiden, 7.500 Tonnen Schwefeldioxid, 7.500 Tonnen Kohlenmonoxid, 750 Tonnen Staub, je 1,3 Tonnen Cadmium und Thallium, 1,1 Tonnen Quecksilber, mit Schwermetallen und 3,7 Gramm Dioxinen und Furanen. |
Ökopol ist mit der Prüfung der Antragsunterlagen beauftragt. Die Prüfung konzentriert sich auf die von DONG vorgelegte Berechnung der erwarteten Luftschadstoffe. Neben der Plausibilitätsprüfung der Berechnungen und Prognosen prüft Ökopol, ob von DONG die besten verfügbaren Techniken geplant sind.
Die Ergebnisse fasst Ökopol in einem 1.Gutachten zusammen.
Sollten sich falsche Annahmen oder Berechnungsfehler in den Unterlagen von DONG ergeben, plant der WWF, entsprechende Einwendungen im Genehmigungsverfahren zu machen (Einsendeschluss 6.12.2007. Erörterung der Einwendungen ab 18.12.2007). |